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Immobilienbewertungen online vs. vor Ort

Geschrieben/ zuletzt aktualisiert am 5. Juni 2024

Die Bestimmung des Werts einer Immobilie spielt für Eigentümer in verschiedenen Lebenssituationen eine entscheidende Rolle, denn bei Ereignissen wie Scheidung, Erbschaft oder dem Verkauf stellt sich oft die Frage, wie genau der Marktwert von Immobilien am genauesten ermittelt werden kann. In diesem Blogbeitrag betrachten wir die Vor- und Nachteile von Online-Immobilienbewertungen im Vergleich zur Bewertung vor Ort durch Immobiliengutachter.

Online-Immobilienbewertung: Schnell, aber begrenzt

Eine kostenlose Online-Immobilienbewertung ist eine schnelle Möglichkeit, einen ersten groben Eindruck vom Marktwert einer Immobilie zu erhalten. In diesem Verfahren geben Eigentümer relevante Objektdaten wie Lage, Ausstattung und Baujahr in ein Online-Formular ein und ein Algorithmus nutzt Vergleichsdaten, um den möglichen Marktwert innerhalb weniger Minuten zu berechnen. Diese Methode ist schnell, liefert jedoch lediglich eine grobe Schätzung und berücksichtigt nicht die individuellen Besonderheiten der Immobilie.

 

Vorteile

  • Schnelle Ergebnisse
  • Kostenfrei
  • Erster Überblick für Gespräche mit potenziellen Käufern, Maklern oder Banken

Nachteile

  • Berücksichtigt nicht individuelle Merkmale der Immobilie
  • Ist nicht präzise genug

 

Gutachter vor Ort: Präzise, aber kostenpflichtig

Um einen zuverlässigen und genauen Immobilienwert zu erhalten, empfiehlt sich daher die Inanspruchnahme eines Immobiliengutachters vor Ort. Dieser Gutachter berücksichtigt alle Faktoren, die den Wert beeinflussen, einschließlich individueller Besonderheiten, die bei einer Online-Bewertung übersehen werden könnten. Aber wann ist die Beauftragung eines Gutachters notwendig?

  • Wenn ein Angebotspreis für den Verkauf nötig ist
  • In rechtlichen Angelegenheiten wie Scheidung oder Erbschaft, insbesondere für gerichtsfeste Gutachten
  • Um einen präzisen und belastbaren Wert zu erhalten

Vorteile

  • Professionelle Einschätzung
  • Präzise Bewertung unter Berücksichtigung individueller Gegebenheiten
  • Gerichtsfeste Begutachtung

Nachteile

  • Teilweise mit hohen Kosten verbunden

 

Verfahren zur Immobilienbewertung

Vergleichswertverfahren

Dieser Ansatz bestimmt den Wert einer Immobilie durch einen Vergleich mit ähnlichen Immobilien, die in der Region verkauft wurden. Dabei werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede analysiert, um einen realistischen Marktwert zu ermitteln. Immobilienbewertungsgutachter berücksichtigen bei ihrer Analyse eine Vielzahl von Faktoren, darunter die Lage, den baulichen Zustand, die Ausstattung sowie den aktuellen Markt. Die Vergleichswertmethode stützt sich auf den tatsächlichen Verkauf von ähnlichen Immobilien und ist besonders relevant für Ein- und Zweifamilienhäuser.

Sachwertverfahren

Das Sachwertverfahren beruht auf dem Bodenrichtwert und den Kosten eines möglichen Neubaus. Dabei werden für eine genaue Wertermittlung Faktoren wie das Alter und die Abnutzung des Gebäudes berücksichtigt. Sachwertverfahren verfolgen einen umfassenden Ansatz, da sie nicht nur den Bodenwert, sondern auch die bauliche Substanz einbeziehen.

Ertragswertverfahren

Ertragswertverfahren kommen vor allem bei vermieteten Immobilien zum Einsatz. Hierbei wird der Wert auf Basis der zu erwartenden Erträge durch Mieteinnahmen abzüglich der entstehenden Kosten kalkuliert; bei dieser Bewertung wird also die Ertragskraft der Immobilie in den Fokus gerückt. Das Ertragswertverfahren ist demnach vor allem für Investoren und Eigentümer von vermieteten Objekten von Bedeutung.

Bei der Auswahl des geeigneten Verfahrens berücksichtigen professionelle Immobiliengutachter die Art der Immobilie und deren individuelle Merkmale. Die umfassende Analyse beinhaltet Aspekte wie die Lage, den baulichen Zustand, die Ausstattung und die aktuelle Marktlage, um einen belastbaren und präzisen Immobilienwert zu ermitteln.

Kosten der Immobilienbewertung

Die Kosten für eine Immobilienbewertung hängen vor allem von der Art und dem Zweck der Bewertung ab. Hier sind einige Richtwerte:

  1. Online-Bewertungen: Oftmals sind Online-Bewertungen kostenlos verfügbar, bieten jedoch in der Regel nur eine grobe Schätzung des Immobilienwerts.
  2. Gerichtsfeste Gutachten: Wenn es um gerichtsfeste Gutachten durch vereidigte Sachverständige geht, können die Kosten im Bereich von 0,5 bis 1 Prozent des Immobilienwerts liegen. Dieser Typ von Gutachten ist besonders detailliert und rechtlich bindend.
  3. Kurzgutachten für außergerichtliche Angelegenheiten: Für eine schnelle und präzise Einschätzung ohne gerichtliche Verwendung können Kurzgutachten angefertigt werden – diese kosten in der Regel etwa 500 Euro.

 

Immobilienbewertung online vs. vor Ort: Eine Entscheidungshilfe

Die Wahl zwischen einer Online-Immobilienbewertung und einer Vor-Ort-Bewertung durch einen Gutachter hängt von verschiedenen Faktoren ab. Diese Informationen und Überlegungen sollten Eigentümer bei ihrer Entscheidung berücksichtigen:

Online-Bewertung

  • Zweck: Ideal für schnelle Einschätzungen bei unverbindlichen Verkaufsüberlegungen.
  • Vorteile: Kostenfrei, schnelle Ergebnisse.
  • Nachteile: Begrenzte Genauigkeit, ersetzt keine Vor-Ort-Besichtigung.
  • Algorithmus: Einige Tools verwenden komplexe Algorithmen, während andere auf standardisierten Vergleichsdaten basieren.
  • Aktualität der Daten: Basiert auf verfügbaren Daten, die möglicherweise nicht immer aktuell sind.

Vor-Ort-Bewertung

  • Zweck: Empfehlenswert, wenn ein präziser und belastbarer Wert benötigt wird, beispielsweise bei gerichtlichen Verfahren.
  • Vorteile: Präzise, berücksichtigt individuelle Besonderheiten.
  • Nachteile: Kostenpflichtig, nimmt mehr Zeit in Anspruch.
  • Beratung durch Experten: Lokale Immobilienexperten kennen den regionalen Markt und können individuelle Ratschläge geben.
  • Rechtliche Aspekte: Gutachten durch vereidigte Sachverständige sind notwendig, wenn die Bewertung vor Gericht oder Investoren standhalten muss.

Fazit

Die Entscheidung zwischen einer Online-Immobilienbewertung und einer Vor-Ort-Bewertung erfordert sorgfältige Überlegung. Eine vernünftige Option ist es, zunächst mit einer Online-Bewertung zu beginnen, um einen groben Überblick zu erhalten. Anschließend kann bei Bedarf ein Gutachter vor Ort hinzugezogen werden, insbesondere wenn es um rechtliche Belange oder präzise Wertermittlungen geht. In jedem Fall spielt die Beratung durch lokale Experten eine entscheidende Rolle für den Erfolg von Immobilienverkäufen oder anderen Transaktionen und bestimmt letztlich zudem maßgeblich den Immobilienpreis.

Wir unterstützen Sie bei einer präzisen Immobilienbewertung und legen damit den Grundstein für einen erfolgreichen Hausverkauf.

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